Der Trägerverein
Um das Naturschutzzentrum Langst als überregionale Institution zu etablieren, aber auch um das Projekt langfristig finanziell abzusichern, war von Projektbeginn an das Ziel alle Projektpartner in einen Verein zusammenzuführen. Die vier Gründungsorganisationen sind der Bundesverband, der Landesverband NRW und die Ortsgruppe Ahlen der Naturschutzjugend sowie der Kreisverband Warendorf des Naturschutzbundes. Die Vereine sind im Vorstand paritätisch vertreten und bringen sich mit ihren Erfahrungen und Netzwerken gewinnbringend für das Projekt ein. Schon die Zusammensetzung der Trägerorganisationen verdeutlicht das Ziel, das Naturschutzzentrum als überregionalen Standort für Umweltbildung zu etablieren. Der Trägerverein ist Pächter des von der Stadt Ahlen langfristig zugesicherten Grundstücks und wird als Bauherr die Planung und Durchführung des Bauvorhabens sowie die spätere Unterhaltung des Naturschutzzentrums ermöglichen. Weitere Mitglieder oder Fördermitglieder, die das Projekt finanziell unterstützen möchten, sind herzlich willkommen!
Was soll entstehen
In der Langst soll ein überregionales Umweltbildungszentrum entstehen, welches nicht nur als Treffpunkt für die NAJU in Ahlen genutzt werden soll, sondern auch als Knotenpunkt für den Naturschutz in der Region. Im südlichen Münsterland gibt es eine Vielzahl an spannenden Gebieten, die aus naturschutzfachlicher Sicht sehr wertvoll sind und gleichwohl auch optimale Standorte, um Menschen die Natur und ihren Schutz näher zu bringen. So profitiert nicht nur die NAJU, sondern auch eine ganze Region.
Standort und Nutzung
Das Umweltbildungszentrum soll vielfältig genutzt werden und Naturfreunde jeden Alters begeistern. Der Standort in der Langst eignet sich durch die Naturnähe sehr gut als umweltpädagogischer Lernstandort, in dem Seminare, Gruppenstunden und Diskussionsrunden abgehalten werden sollen. Ein weiteres Ziel ist die Etablierung eines „Grünen Klassenzimmers“, welches im Rahmen des offenen Ganztages von den Schulen im Umkreis genutzt werden soll. Theoretisch vorbereiteter Unterricht soll praktisch umgesetzt werden. Ebenfalls soll das Naturschutzzentrum ein Teil des „Ahlener Trialogs“ sein. Der Trialog verbindet die Tramswiese, die Osthalde und die Langst über Radwege miteinander, um die Vielfalt der Region erlebbar zu machen. Das Umweltbildungszentrum steht hier als Informationspunkt und Rastplatz im Fokus. Es können Exkursionen und Fahrradtouren von hier gestartet oder beendet werden. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Entstehung eines Stützpunktes zur Landschaftspflege. Die NAJU Ahlen leistet jährlich bis zu 2500 ehrenamtliche Stunden in den Naturschutzgebieten im Kreis und leistet essentielle Arbeit zur Erhaltung sensibler Biotope. Die Naturschutzgebiete sind von der Langst aus gut zu erreichen und Geräte können sicher gelagert werden. Folglich wird nicht nur ein wesentlicher Beitrag zum Naturschutz geleistet, sondern auch amtliche Institutionen entlastet.
Architekturkonzept
Das Naturschutzzentrum Ahlen soll auf einer Lichtung am Rande des Landschaftsschutzgebietes Langst entstehen – einem besonderen Ort inmitten der Natur, der zunächst für einen Zeitraum von 30 Jahren genutzt werden kann. Aus dem Bestreben eines respektvollen Umgangs mit der Natur und dem Wissen um die zunächst zeitlich begrenzte Nutzung des Gebäudes entstand so das Leitmotiv des Entwurfes „Zu Gast in der Langst“. Diesem Motto folgen sowohl die Nutzer als auch die Architektur des Gebäudes. Als rücksichtsvoller Gast integriert sich das Gebäude in das Landschaftsbild und hält dabei die Eingriffe in die Natur so gering wie möglich.
Zu Gast in der Langst - Ein Leuchtturmprojekt für die Naju und das nachhaltige Bauen
Auf dem Grundstück soll ein Bauwerk für die nächste Generation entstehen, ein Leuchtturmprojekt im Sinne des Naturschutzes und des nachhaltigen Bauens. Ein äußerst geringer ökologischer Fußabdruck ist deshalb Programm – sowohl in Bezug auf den Flächen-, als auch den Ressourcenverbrauch. Die Emissionen für Bau und Betrieb sollen dabei genauso gering sein wie die Spuren, die das Gebäude am Ende seiner Nutzungsdauer hinterlässt. Der Verwendung nachwachsender Rohstoffe und recyclingfähiger Materialien wird eine entsprechend hohe Gewichtung beigemessen. Das Gebäude wird aufgeständert und dabei der Boden so wenig wie möglich berührt. So bleibt bei Errichtung und Betrieb des Gebäudes der Eingriff in die Natur und das Ökosystem minimal und auch bei einem späteren Rückbau ist der verbleibende ökologische Fußabdruck gering. Für die Beheizung soll Holz aus eigenen Landschaftspflegeeinsätzen der Naturschutzjugend als CO2-neutraler Energieträger verwendet werden. In seiner Anordnung auf dem Grundstück positioniert sich das Gebäude in einer offenen Willkommensgeste zum erschließenden Rad- und Fußweg, sowie zum Vorhelmer Weg. Der Besucher betritt das Gebäude über eine breite, flach geneigte Rampe, die sich aus dem Gelände entwickelt und den Besucher in den überdachten Eingangsbereich des Gebäudes leitet. Im Innern bieten zwei Seminar- und Versammlungsräume Platz für Veranstaltungen rund um das Thema Natur und Naturschutz.